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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

7/05/2009

stabilität...?

über manche dinge denken wir oft und viel nach - dazu gehört beispielsweise eine frage, die mir selbst vor kurzem gestellt wurde: "...wie sicher ist mein arbeitsplatz?" wer als unternehmer ehrlich ist, kann darauf gerade heute eigentlich nur eine antwort geben: "wie sicher ist es, dass du morgen von einem lastwagen überfahren wirst...?" ok - ein witz. aber es ist etwas wahres daran...

natürlich. ich bin der "chef". wer, wenn nicht ich, weiß, wie sicher mein unternehmen und dessen arbeitsplätze sind? nur leider ist es auch mit den besten absichten nie wirklich garantiert, dass ein unternehmen langfristig stabil bleibt. so etwas nennt man "unternehmerisches risiko". die illusion, dass wir dieses risiko ausschalten können, hat schon so manchen eiskalt wieder in die realität geholt. konjunkturprogramme, stabilitätsgesetze etc. hin oder her.
ich kann mit großer sicherheit sagen, wie es jetzt und in 3 monaten aussieht. kann ich mit der gleichen sicherheit sagen, was in 2 jahren sein wird? wenn wir ehrlich sind - wohl eher nicht... ich kann planen und für mein unternehmen ziele setzen und tun, was dafür nötig ist. ob ich sie erreiche, weiß ich nicht mit sicherheit. es wäre vermessen, etwas anderes zu versprechen...

wie sicher sind unternehmen...?
beobachten können wir heute im großen wie im kleinen, dass auch so genannte "vorzeigeunternehmen" überraschend "plötzlich" in schwierigkeiten geraten.. und ich glaube kaum, dass irgendeine führungskraft eines unternehmens (egal wieviel heuschreckenmentalität sie mitbringt) wirklich mit absicht ein unternehmen pleite gehen lässt... jemandem das vorzuwerfen, ist in meinen augen unsinnig. der vorwurf, dass einige führungskräfte sich "persönlich bereichert" haben, steht im raum. was an sich schon paradox ist - jeder unternehmer geht persönlich ein risiko ein und baut seine firma auf, um geld zu verdienen, mehr oder weniger. aber nicht zu vergessen: jeder unternehmer hat engagement und leidenschaft mitgebracht und glaubt natürlich auch in schwierigen zeiten daran, dass diese krise überstanden wird - manche haben recht damit, und manche nicht... neben unternehmerischem geschick hängt dieses überleben auch nicht zuletzt von einem ab: ein bisschen glück.
ich will nicht abstreiten, dass manche unternehmerische fehlentscheidung zu pleiten oder krisen geführt hat. und trotzdem - wussten diejenigen, dass es die falsche entscheidung war? oder waren sie vielleicht der festen überzeugung, das richtige und nötige zu tun? wissen wir immer, was das richtige ist? wer sich noch nie geirrt hat, der werfe den ersten stein...
sicher gibt es unternehmer, führungskräfte und manager, denen nur ihr eigenes vorankommen wichtig ist - ich glaube jedoch, dass es weit weniger sind, als viele meinen...

"aber... wie sicher ist denn nun mein arbeitsplatz??"
ehrlicherweise kann ich darauf nur antworten - ich tue als unternehmer alles, was in meiner macht steht, dafür, um deinen und meinen arbeitsplatz und unser aller zukunft zu sichern. ich werde mich dafür einsetzen und ich hoffe, jeder einzelne mitarbeiter tut es auch. sofern das so ist, ist dein arbeitsplatz so sicher, wie er nur sein kann. was ich dir nicht sagen kann, ist, was die zukunft bringt... wird es in einem jahr noch auftraggeber geben, die zahlungskräftig genug sind? weiß ich heute, wo diese auftraggeber dann sind? werden unsere jetzigen kunden überleben? wird es eine inflation geben? werden uns politische entscheidungen an den rand des ruins treiben...? technische entwicklungen uns herausfordern zum umdenken...? ich wünschte, ich wüsste es... ich würde manche nacht besser schlafen.

was ich als unternehmer tun kann - ich kann aus vergangenen fehlern und erfahrungen lernen und immer wieder versuchen, es besser zu machen und neue lösungen zu finden. ich kann umsichtig agieren. ich kann mein unternehmen so flexibel gestalten, dass es in krisen reaktionsfähig bleibt. ich kann ein stabiles team schaffen, das motiviert arbeitet und mich von unnötigen belastungen trennen. ich kann planen und mir langfristig aufgaben und neue märkte erschließen... ich kann, wenn das alles funktioniert, rücklagen bilden und dem unternehmen eine solide basis schaffen.
eines kann ich nicht - etwas garantieren, außer dem festen willen, dass es meine absicht ist, auch noch in 5 oder 20 jahren mit dir zu arbeiten und freude daran zu haben und ruhig schlafen zu können. auch chefs hängen an ihrem nachtschlaf... vielleicht ist das das einzige, was einen beruhigen kann.

spannend und ergänzend zum thema stabilität - die aktuelle "brand eins" (Juli 2009)

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