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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

6/27/2009

vergeben...

wenn andere uns enttäuschen, ist das ein schlimmes gefühl. menschliche enttäuschung ist die schlimmste von allen. die frage ist, wie wir damit umgehen...

können wir andere dafür verantwortlich machen, dass wir uns schlecht fühlen oder unfair behandelt? wir kennen die gründe dafür, dass derjenige sich so verhält oft nicht. oder wir wollen sie nicht wissen. manchmal fragen wir nicht einmal danach. weil wir angst davor haben, was wir erfahren könnten - dass derjenige vielleicht aus seiner sicht gute gründe hat... auch wenn wir vielleicht anders handeln würden. wir wollen oft nicht verstehen, warum jemand etwas tut, dass uns nicht gefällt, weil wir dann vielleicht feststellen, dass er (aus seiner sicht) völlig im recht ist, und dass nicht der andere uns weh tut, sondern wir selbst diejenigen sind...

jeder mensch hat für die entscheidungen, die er trifft, gute gründe. manchmal kennen wir sie, manchmal verstehen wir sie und manchmal nicht. uns fehlt nur oft der wille, diese gründe zu akzeptieren, auch wenn sie nicht die sind, die wir für uns als wichtig erachten. aber ich glaube daran, dass wir, wenn wir versuchen, andere zu verstehen, auch in der lage sind, ihnen zu vergeben... und nicht mehr so viel zorn, angst und wut mit uns herumtragen...

im laufe unseres lebens werden viele menschen für uns wichtig und begleiten uns ein stück auf unserem weg. manche bleiben lange, und manche gehen irgendwann in eine andere richtung, der wir nicht mehr folgen können... so ein abschied, vor allem, wenn er unfreiwillig von uns ist, ist immer mit angst und enttäuschung verbunden, weil wir etwas verlieren, das einmal sehr wichtig war.
ich glaube, dass es gut ist, dass jeder seinen weg geht. mein weg ist nicht immer der, den alle gehen wollen. das heißt nicht, dass der andere besser oder schlechter ist - er ist nur anders. und die entscheidung, welchen weg man geht, sollte jedem selbst überlassen bleiben. wir können niemanden zwingen zu bleiben, wenn er es nicht will. und wenn wir merken, dass jemand uns mitzerren will auf einen weg, der nicht der unsere ist, müssen wir uns manchmal mit gewalt losreißen, auch wenn derjenige dann enttäuscht ist... zu verharren auf einem weg, den wir nicht gehen wollen, macht uns klein und wir fühlen uns am ende wie ein unpassendes puzzlestück - unwohl, unsicher und nicht dazugehörig.

ja, es ist schmerzhaft, menschen loszulassen oder sich selbst von unbefriedigenden dingen zu lösen. eltern machen diese erfahrung, wenn kinder erwachsen werden. in beziehungen erleben wir das immer wieder, dass einer loslässt und der andere enttäuscht ist, wir erleben, wie menschen sterben und uns allein lassen...

wenn uns jemand oder etwas verlässt, denke ich jedoch, dass eins wichtig ist - nicht an uns selbst zu denken, sondern daran, was für denjenigen am besten ist, und zu versuchen diese gründe zu verstehen... und ihm zu vergeben. wir sollten dankbar sein für die zeit, die jemand oder etwas für uns das wichtigste auf der welt war. und dafür, dass wir diese erfahrung machen und teilen durften. zu akzeptieren, dass wir einen anderen menschen manchmal nicht verstehen können, auch wenn wir es noch so gern wollen, ist schwer. trotzdem denke ich, dass es wichtig ist - zu respektieren, dass jemand anders ist als wir selbst und nicht den gleichen wegen folgt... und ihm das zuzugestehen. so wie wir es auch selbst gern möchten, dass man uns gehen lässt, wenn wir es möchten.

angst, wut und zorn sind gefühle, die uns kleiner machen und lähmen. sie hindern uns daran, die guten dinge zu sehen. und weiter zu machen...

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