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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

12/16/2009

schreiben...

was einem grade so durch den kopf schwirrt zur weihnachtszeit. wieso schreibt eigentlich kaum jemand mehr? also... nicht wirklich.

ich bin dafür, dass man in der schule mal wieder lernt, wie man einen anständigen brief verfasst... so richtig mit anrede, inhalt und gruß am ende. irgendwer hat doch mal behauptet, durch e-mails würden sich die menschen wieder mit dem schreiben und der sprache befassen... ich kann nur sagen - falsch. eindeutig! aber sowas von!

ich gebe zu, ich fröhne ja auch der unsitte der kleinschreibung, zumindest im privaten bereich. allerdings auch nur digital. bei handschriftlichen sachen schlägt dann doch die jahrelang gedrillte (und zwar die alte) rechtschreibung durch. nichtsdestotrotz - klein oder groß - auf den inhalt kommt es an. freue mich immer sehr, wenn ich denn einmal e-mails bekomme, die aus mehr als 3 sätzen bestehen, tatsächlich sowas wie ein "hallo xy!" und ein "viele grüße und bis bald!" enthalten und mir sogar wirklich etwas mitteilen wollen!
ich hasse es, wenn menschen e-mails behandeln wie chats oder sms. das ist NICHT dasselbe! sicherlich aber eine frage der definition...

chats sind schnell und für kurze informationen und unmittelbaren austausch gedacht, finde ich. sms sind ein reines informationsmedium: "ich bin in 5 minuten da!" = eine sms-nachricht. "wie stellst du dir eigentlich unsere beziehung vor?" = definitiv KEINE.
manche dinge sollte man eben einfach nicht den digitalen medien überlassen... so kurz und fehleranfällig wie die, wird dann vermutlich auch die beziehung sein. (hey, ich hab doch JA gesagt zu deinem heiratsantrag... sorry, ist nicht angekommen...)
e-mails sind wie briefe. sie übermitteln informationen, gedanken und inhalt... daher sollten sie auch so behandelt werden, wie der inhalt, den sie übermitteln - also als wichtig und mit einem gewissen respekt vor den eigenen worten und gedanken (auch auf die gefahr hin, dass jetzt wieder einer sagt, dass das pathetisch klingt).

kann sich noch jemand daran erinnern, wie das war, brieffreunde zu haben ? menschen, denen man echte lange briefe schreibt, wie es einem geht, was im eigenen kopf vorgeht, was einen bewegt und beschäftigt? ich kann mich daran erinnern, dass ein alter freund von mir immer einen großen schreibtisch hatte mit stapelweise briefkorrespondenz... die er auch täglich beantwortet hat.
können wir uns das heute noch vorstellen? man setzt sich hin mit stift und papier und schreibt... bleibendes. dinge, die man in kisten aufbewahrt und die irgendwann deine enkel finden und sich daraus ein bild machen... von mama, oma... tante. werden unsere nachfahren mal irgendwann in mail-postfächern forschen? auf festplatten? irgendwie glaube ich das nicht. unsere digitale kommunikation stirbt mit festplattencrashs, postfach- und anbieterwechseln, mangelndem speicher und der begrenzten haltbarkeit digitaler medien.
es gibt briefe in museeen, die sind hunderte jahre alt. wird man in 200 jahren noch emails aufbewahren von frau merkel, dieter bohlen oder britney spears? sms überleben doch ohnehin nicht einmal das nächste handy...

zugegeben - es ist sentimental. aber trotzdem bin ich ein fan des geschriebenen und gedruckten wortes, und den dingen, die wir zu papier bringen... und die wir aufheben. für länger. die dinge, die wir bewahren und aufheben wollen, sind es durchaus wert, dass man sie niederschreibt. vielleicht würde von uns in zehn jahren sonst nur unsere aktuelle buchhaltung übrig sein?

ich schweife ab... das thema war - schreiben. und schreiben kann man ja durchaus auch in digitaler form. das was bleibt und was es wert ist bewahrt zu werden, ist ja nicht zwingend das papier, sondern vielleicht doch der inhalt. eigenartigerweise drucke ich mir mails, die mir wichtig sind, immer aus... und hebe sie auf. manchmal in einem schuhkarton...

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