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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

8/25/2009

kritik an der reinen vernunft

immer wieder werde ich konfrontiert mit dem satz "aber das ist am vernünftigsten, wenn du...". wir treffen eine menge entscheidungen und tun einen sack voll dinge aus vernunft. wir wägen ab, wir sammeln fakten und ziehen schlüsse aus rationalen erwägungen.

eine ente, ist eine ente, ist eine ente... ? ist es immer so, oder ist es, was wir sehen wollen?

dennoch - ich sage: es funktioniert nicht, dinge nur vom logischen standpunkt aus zu betrachten. was wir dabei vergessen, ignorieren und vernachlässigen sind unsere erfahrungen... das berühmte "bauchgefühl". manchmal sagt es uns dinge, die SO eigentlich nicht erklärbar sind. manchmal wissen wir sehr genau, dass bestimmte dinge nicht sind, was sie scheinen... es regt sich ein misstrauen, ein kleines zwicken in der magengegend, bei dem wir uns unbehaglich fühlen. oft sagen wir nichts. weil wir es nicht erklären können... wer akzeptiert schon eine entscheidung mit der begründung: "ich habe ein ungutes gefühl dabei..." also schweigen wir. und treffen vernünftige entscheidungen.

oft stellt sich hinterher heraus, dass eben jene vermutungen genau die richtigen waren. dass wir auf unser blödes gefühl hätten hören sollen. nur - gilt man leider oft als verhältnismäßig irre, wenn man entscheidungen und schlussfolgerungen aufgrund eines unbestimmten unbegründeten gefühls trifft. zumal - es ist schwer zu beweisen, dass man im recht war. denn immerhin weiß niemand, was geschehen wäre, wenn wir anders entschieden hätten.

es ist jedoch so, dass je mehr erfahrungen wir machen und je älter wir werden, umso zuverlässiger werden diese bauchgefühle. letztlich sind sie nichts anderes als unbewusste erinnerungen an dinge, die wir erlebt haben... schlussfolgerungen, die wir für uns getroffen haben. wir erinnern uns nicht bewusst an jede einzelheit, die wir einmal erlebt haben. aber unser gefühl speichert diese erinnerungen. und macht magenzwicken, wenn wir wieder in solche situationen kommen... dass ist das was wir als "erfahrung" bezeichnen. nicht wissen, sondern die sicherheit, die uns jahrelanges training beschert. in manchen zeiten rettet uns nur das vor gruseligen beruflichen und privaten fehlentscheidungen, weil die zeit zum abwägen und fakten sammeln fehlt...

wenn wir nur nach tatsachen handeln und entscheiden, verleugnen wir unsere eigenen erkenntnisse. sollte nicht so sein. und klappt auch nicht gut... auch wenn wir damit augenscheinlich auf der "sicheren" seite sind. nur - ist es wichtiger, sich wohl zu fühlen mit entscheidungen oder dass auf unserem grabstein steht "hier ruht ein sehr vernünftiger mensch"...?

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