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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

9/03/2008

nicht alltägliches

vorab was allmonatliches: katzenkind ist rollig. und kopuliert zur zeit mit allem, was sich in der wohnung findet... stuhlbeine, plüschtiere, sofakissen. mir ja grundsätzlich egal, aber als sie sich heute an meinem basilikum verging, bin ich eingeschritten! das geht zu weit, finde ich. sexuelle bedürfnisse hin oder her!

nicht alltäglich ist - mitten in der woche zu hause zu sein. den kopf voller fragen und gedanken. was mich beschäftigt ist (wiederholt) die große frage nach dem "glauben". 
stelle fest, dass ich vom grunde meines herzens ein sehr gutgläubiger mensch bin. nicht im religiösen sinne, sondern im sinne von - ich glaube erst einmal immer, was man mir sagt. habe das bisher auch immer für eine gute eigenschaft gehalten, die mich zugegeben zum gern frequentierten opfer von scherzen diverser art macht, aber immerhin auch viele gute dinge hervorruft. allerdings auch mit zunehmendem alter einige weniger schlimme und einige katastrophale enttäuschungen verursacht hat. 

soll man also glauben? 

was aus meiner sicht gleichzusetzen ist mit "vertrauen". vertrauen in mich selbst und in menschen um mich herum ist der tägliche grund, warum ich nicht wahnsinnig oder paranoid werde. 
ich vertraue darauf, dass ich in der lage bin, einigermaßen sinnige entscheidungen zu treffen, dass ich meinen job beherrsche, dass ich einparken kann, dass ich geradeaus laufen kann....und ich vertraue darauf, dass die menschen, mit denen ich mich umgebe und die ich mag, sich so verhalten, dass es mir nicht schadet. dass sie es eben "gut mit mir meinen". an meiner (und wahrscheinlich nicht nur meiner) mutter erkennt man, dass das nicht immer optimal sein muss und schon gar nicht immer in meinem sinne... aber immerhin - es ist nicht böse gemeint, sondern auf ihre art meint sie es manchmal besonders gut.

ich bin noch immer der festen überzeugung, dass es sehr selten menschen gibt, denen andere menschen egal sind. und genauso glaube ich daran, dass niemand absichtlich böses tut. oft tun wir selbst dinge, bei denen wir hinterher sagen "oh, mein gott! was hast du dir nur dabei gedacht? wie konnte das passieren?" und wir stellen fest, dass wir manchmal unmerklich grenzen überschreiten und dinge tun, die wir (wären wir vorher gefragt worden) kategorisch abgelehnt hätten - "so etwas würde ich nie tun!" tatsächlich?

ich denke, dass man anderen menschen in der regel nicht absichtlich weh tut, sondern weil man sich seiner eigenen handlungen nicht bewusst ist. viele menschen lassen dinge passieren. sie gehen mit dem gedanken durchs leben "irgendwie geht es ja immer". was grundsätzlich stimmt. irgendwas passiert immer und irgendein ergebnis kommt immer dabei heraus. aber was, wenn es nicht das ist, was wir uns gewünscht haben?

natürlich kann ich geschehen lassen, was das leben mit mir macht. aber ich kann auch bewusst entscheiden, was passiert. und wann es passiert. andernfalls habe nicht ich mein leben im griff, sondern umgekehrt. 
praktisch daran ist - ich muss mir für nichts die schuld geben. es ist eben einfach so passiert. anders betrachtet, kann ich aber auch niemand anderem die schuld geben. niemand hat mich gezwungen, niemand hat nein gesagt, niemand hat mich gedrängt. es ist eben einfach passiert. so, wie ich nass werde, wenn es regnet. ich habe zwar die wolken gesehen und den wetterbericht gehört und ich habe keinen schirm mitgenommen. wer ist jetzt schuld, dass ich nass geworden bin?

zurück zum thema steht die frage im raum - kann ich darauf vertrauen, dass menschen tatsächlich nichts böses tun, wenn sie es doch eigentlich gar nicht merken? und merke ich es selbst, wenn ich etwas tue, das andere verletzt? wie bewusst ist mir das selbst? hinterfrage ich oft genug, was ich tue und überlege ich vorher?

rückblickend würde ich sagen - nein. ich reagiere oft genug unüberlegt und stoße andere vor den kopf, ohne es zu wollen. ich verletze menschen und merke es nicht einmal. hinterher tut es mir natürlich leid und es ist immer wieder wie ein heißer schauer und ein kniff in den magen, wenn es einem dann bewusst wird. dann möchte man am liebsten im erdboden versinken und alles wieder zurück nehmen... aber das geht eben nicht mehr.

und ich denke auch - nein, man kann nicht darauf vertrauen, dass andere nichts böses tun. man kann allenfalls darauf vertrauen, dass sie es nicht absichtlich machen und dass sie sich bewusst machen, was sie tun und grenzen erkennen können. am ende zählt vielleicht eben doch nicht, was jemand sagt, sondern was er tut. 

PS: was im prinzip auch einiges in bezug auf GOTT erklären würde... der meint das manchmal bestimmt auch nicht so.

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