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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

4/21/2008

erwachsen werden

wenn mich jemand fragt, ob ich mich erwachsen fühle, würde ich sagen: "nein. ich fühle mich keinen meter anders als mit 18". und es wäre gelogen.
genau betrachtet fühle ich mich heute mit 30 weit besser als mit 18 oder 25. wahrscheinlich gehöre ich zu den wenigen, die sich ehrlich über ihren 30. geburtstag gefreut haben. ich habe immer gedacht, es hat sich seit 15 jahren nichts an mir geändert. in letzter zeit allerdings festgestellt, dass sich mehr geändert hat, als ich dachte.

wenn ich heute an das mädchen zurück denke, das damals vor allem und jedem schissinderbüx hatte, dann bin ich froh, dass ich älter geworden bin. heute ist alles sicherer. man hat mehr erlebt, man ist nicht mehr so schnell eingeschüchtert, hat viel schon gemacht und gesehen, das früher alles neu war. ich kann heute verstehen, was manche leute mit "das kommt mit der erfahrung" meinen. das ist das, was mich manchmal die tage überstehen lässt. dass es eben nicht alles neu ist, sondern dass man vieles mit den bisherigen erfahrungen bewerten und bestehen kann.

wie ich darauf komme? weil ich in den letzten tagen öfter mit dem thema "erwachsen werden" in berührung kam. nicht nur im persönlichen menschlichen, sondern auch im beruf. wenn man kollegen erlebt, die bei manchen sachen das schlottern kriegen, über die ich heute mit einem lächeln hinweg sehe, dann fällt einem mit einmal ein, dass es gar nicht so lange her ist, dass es mir selbst so ging. man wird ruhiger, wenn man älter ist. daran ist nichts bewundernswertes. in einigen jahren sind die, die heute zittern, genauso weit oder weiter als ich.
das lässt mich dann manchmal schmunzeln... und dann kann ich mal sagen: "mach dich nicht verrückt, das ist nur beim ersten mal schlimm, das lernst du!". drollig finde ich dann immer, wenn man zu hören kriegt: "dass du das so kannst! ich könnte das NIE!" klar - das kann jeder, wenn er muss und will. man kann vieles lernen, indem man es einfach tut. es wird sicher nicht alles auf anhieb klappen, aber das hat fahrrad fahren auch nicht... da hat man sich auch öfter blutige knie geholt. genauso ist es mit allem anderen.

ich glaube nur, dass man sich eines bewahren sollte - den willen, es zu lernen und den glauben daran, dass das geht. hat einer von euch als er klein war, daran gezweifelt, dass er fahrrad fahren lernt? ich habe noch nie ein kind erlebt, dass gesagt hat: "ach, das versuch ich gar nicht erst, das kann ich sowieso nicht..." oder "das liegt mir aber nicht!" damals hat man sich eben noch keine sorgen darüber gemacht, was einem LIEGT. sollte man heute auch viel weniger machen.

noch dazu ist der vorteil am erwachsen(er) werden, dass man nicht mehr alles so schrecklich dramatisch nimmt. die ersten aufgeschürften knie, der erste liebeskummer, der erste verlust und die erste peinlichkeit sind immer die schlimmsten. wie war das... beim ersten mal tut`s noch weh... ;-) ich staune immer wieder, wenn ich zurückdenke, wie viele blöde peinlichkeiten ich in meinem job einigermaßen unbeschadet überstanden habe. und wie viele erschütterungen, die mich nicht umgebracht haben. heute sind das die sachen, die mir im gedächtnis geblieben sind. wenn alles nur gut läuft hat man am ende ja auch nichts, was man seinen enkeln erzählen kann. wer nichts macht, macht nichts falsch.

ich glaube, wichtig ist, dass man daraus lernt. dass man nicht nur vorwärts, sondern auch manchmal zurück guckt. vielleicht, damit einem die blöden fehler von damals nicht nochmal passieren... manche davon sollte man eben nur einmal machen. manche allerdings.. mache ich immer wieder gern :-) ich schätze, damit bin ich noch lange nicht am ende... andernfalls könnte ich mich auch begraben lassen.

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