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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

3/01/2009

schuldig.

wir neigen dazu, immer wieder in vielen situationen uns entweder schuldig zu fühlen oder aber jemandem oder etwas die schuld zu geben. wenn man einmal darüber nachdenkt, hat dieses prinzip schon grundlegend eine regulierende funktion im menschlichen miteinander. allerdings wird es aus meiner sicht auch oft genug überstrapaziert...

bei entscheidungen, die wir treffen oder dingen, die wir tun, geht es eigentlich immer um etwas, das wir so tun, weil wir selbst es wollen. niemand und nichts hat schuld, wenn wir falsche entscheidungen treffen oder blödes anstellen. nichtsdestotrotz fühlen wir uns oft genug schuldig oder geben irgendwem die schuld. warum eigentlich...?

das prinzip des "schuldig fühlens" hat vielleicht damit zu tun, dass wir selbst unser gewissen beruhigen wollen. wir haben zwar etwas angestellt, aber immerhin - wir fühlen uns wenigstens schuldig. das ist ja das mindeste. mehr können wir nicht tun und somit, haben wir unserem gewissen doch schon einmal ein bisschen beruhigungsmittel in die hand gegeben.
wenn das nicht hilft, können wir uns immer noch entschuldigen, beichten oder was auch immer... und so fühlen wir uns vielleicht nicht wie ein ganz schlechter mensch. denn heimlich vermuten wir ja doch, das an der ganzen nummer mit dem fegefeuer und teufel und himmel und hölle irgendwas dran ist... oder aber das die reinkarnation doch zuschlägt und uns als eintagsfliege wiederkommen lässt.
jedenfalls rettet uns das schuldig fühlen vor genau einer sache... der tatsache ins gesicht zu sehen, dass wir nicht so sind, wie wir gern wären. das wir manchmal neidisch, eifersüchtig, selbstsüchtig, ungerecht und gemein sind. und wo kommen wir hin, wenn wir das akzeptieren würden. immerhin sind wir doch die GUTEN.

noch einfacher als sich schuldig fühlen ist es, anderen oder den umständen die schuld zu geben. sicher gibt es dinge, an denen andere oder anderes schuld sind. regen zum beispiel oder sonne... ein vom himmel fallender meteorit. aber alles in allem... sind die gelegenheiten, bei denen andere schuld sind, doch sehr rar gesäht, betrachtet man es einmal genauer. trotzdem ist es einfach zu sagen - der oder das war schuld! ich kann nichts dafür... man strapaziert nicht das eigene gewissen und der oder das kann sich in der regel doch nicht wehren gegen diese böswilligen anschuldigungen. wenn du etwas nur fest genug glaubst... wird es für dich die wahrheit.

warum ich darüber nachgedacht habe...? weil ich immer wieder feststelle, dass menschen in situationen mit schuld und unschuld hadern, in denen diese dinge nichts zu suchen haben. wenn man entscheidungen treffen will, kann man sich nicht von schuldgefühlen leiten lassen. das geht in der regel nach hinten los. und manchmal muss man akzeptieren, dass man nicht schuld ist. am leid anderer, an missverständnissen, an dingen, die einfach sind wie sie sind...

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