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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

1/06/2007

wie es ist

nach langer zeit mal wieder 12 stunden geschlafen zu haben und gegen mittag aufzuwachen? merkwürdig verstörend.
zumal das wissen dazu kommt - ich muss heute wirklich nichts tun. außer kaffee kaufen.
mein körper und mein geist können sich noch nicht damit abfinden, nichts zu tun zu haben. die projizieren immer noch ein kleines schlechtes gewissen: wie kannst du so lange schlafen! es gibt so viel zu tun!
(nur damit ihrs wisst - gibt es nicht. jedenfalls nichts, was nicht auch bis montag warten könnte.)

ich bin fertig. mit mir. auf jeden fall. und mit dem umzug. soweit jedenfalls. und es ist komisch, dass bis jetzt nur ich mich wirklich darüber freue.
wenn ich denn mal allein bin in dem neuen "großen palast" (o-ton mein väterchen), frage ich mich manchmal wie das gegangen ist. immerhin kann ich mich noch genau an die zeit erinnern, in der wir im keller mit wasserschaden und einem 56k-modem die ersten websites "programmiert" haben. für irgendwas um 200 mark. uns permanent von döner ernährt haben und furchtbar aufgeregt und stolz waren bei jedem anruf, der nicht vom steuerberater kam.
damals war alles trotzdem irgendwie stabil. heute ist jeder erfolg und jede freude über ein vorankommen immer ein stück weit filigran. belastet mit paranoia und ängsten vor dem, was kommen kann und kommen wird. je größer projekte sind desto größer ist auch der verlust, wenn etwas schief geht. und desto kleiner ist die freude. und desto kürzer ist die phase, in der die entspannung anhält. mittlerweile ist es manchmal nur noch ein kurzes "puhh" und dann geht es schon weiter zum nächsten projekt, zum nächsten angebot, zum nächsten kunden, der unser werden soll.
weil es immer nicht genug ist. wenn es genug arbeit ist, sind es nicht genügend leute. wenn es genug geld ist, ist es nicht genug freiraum und spaß. und es reicht nie lange. und es ist immer zu wenig sicherheit. ein "wir haben jemand anderes" geht immer schneller. und mir wird immer mulmiger bei dem gedanken, wie viele menschen sich auf mich verlassen (müssen). kunden, kollegen, investoren, empfehler, freunde, familie... das ist was, das ich nicht abgeben kann.

darum genieße ich jetzt mal die zeit, die ich mal nichts tun MUSS. und dümpele im schlafanzug vor mich her. solange bis der kaffee endgültig alle ist. schönes wochenende!

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