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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

10/10/2005

merkwürdig.

sehr. wenn du am schreibtisch sitzt und alltägliche dinge besprichst, während du weißt, dass hundert meter weiter gerade eine mutter ein kind bei einem unfall verlor. von jetzt auf gleich. in einer minute. ohne vorwarnung.

du hast den lkw gesehen. du hast die schreie gehört. du hast den rettungswagen angerufen. es sind helfer da. genug. du könntest nichts tun. selbst wenn du dort wärst. mehr als ausreichend menschen, die sich all das schweigend und fassungslos ansehen oder eher wegsehen. totenstille in einem ganzen straßenzug.
und viele, die einfach schweigend ohne einen blick vorbeigehen. weil das, was sie sehen würden, die grenze dessen übersteigt, was sie sich vorstellen wollen. kein desinteresse. nur das gefühl, nichts ändern zu können und sich dafür schämen zu müssen. weil man sich dafür einfach schämen muss. dafür, dass man dort nicht hin will. dass man froh ist, dass es nicht das eigene kind ist. dass man es nicht sehen will. dass man nicht hingehen kann und sagen kann: es wird alles wieder gut. weil es sicher nicht gut wird. nie wieder.

und dann sitzt du da und hast ein komisches gefühl im magen und willst die gedanken, die du gerade hast, gar nicht zu ende denken. und weißt trotzdem, dass du es vielleicht tun solltest. und im kopf hörst du immer noch die schreie der frau. durchdingend laut und abgehackt. wie eine platte mit einem sprung. du erlebst immer noch einmal den moment, wo dir klar wurde, dass es kein kaputter kotflügel war, weswegen sie schrie.

dort, wo die gedanken enden würden, ist es weiß.
und das leben geht weiter.

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