.comment-link {margin-left:.6em;}

oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

6/22/2004

resignation macht sich breiter.

ich verstehe sie alle. alle die sagen, bitte feuert mich. es macht mich einfach nur noch müde,täglich um ein bisschen mehr fairness und integrität kämpfen zu müssen. unerträglich müde.

das ist die phase, die nach wut kommt.
ich bin zu alt um wütend zu werden. bin ich das echt schon?
habe langsam das gefühl, ich gebe auf. wollte ich nie und will ich auch jetzt nicht, aber ich denke, das passiert von ganz allein. ohne, dass ich es merke, zucke ich viel zu oft mit den schultern. die volkskrankheit verspannung in den schultern. kommt das davon?

was nützt rechtschaffender zorn, wenn es von allen seiten tönt:
was regst du dich auf? änderst es ja doch nicht. und tun kannst du dagegen auch nichts. keine bestrafung. keine reue. nichts wird anders.

das schlimme ist für mich gar nicht mal die enttäuschung über betrug und unrecht. das allerschlimmste ist das gefühl, ich sehe wie einer nach dem anderen dieser allzeitaufrechten umkippt und sich abfindet. NICHTS ÄNDERN KÖNNEN.

demoralisierung ist der ausdruck dafür. eine phase in der sich anscheinend zu zeit 90% der menschen um mich herum befinden. und es ist wie ein virus, der hochgradig ansteckt. und mit dem man sich auch noch anstecken lässt. auch der hartnäckigste geht irgendwann zu boden.

ich traf heute jemanden, der gerade anfängt eine firma aufzubauen. aussage: "wir wissen doch alle, dass es vergebliche liebesmühe ist."
am liebsten hätte ich ihn geschüttelt und ihm links und rechts eine runtergehauen.
und dann habe ich mir gedacht... lass ihn doch. einer mehr oder weniger...
ich hab mich dafür selbst nicht gemocht. so bin ich nicht. so war ich nicht.

was ist passiert, dass mir immer mehr egal wird? und ich immer wieder das gefühl habe, das mein aufregen über ungerechtigkeiten von allen seiten belächelt wird. als ob die anderen ein geheimnis kennen oder auf einer geheimnisvollen relax-droge sind ...

(du kommst schon auch noch zu uns. du wirst schon sehen. mach ruhig so weiter. irgendwann kriegen wir dich auch noch)

dass ich dinge persönlich nehme, ist doch etwas normales. es IST persönlich. alles ist PERSÖNLICH. wie denn bitte sonst?

wer verändert dinge?

jemand der sich selbst verändert. der sich entwickelt. der ansprüche stellt, an sich selbst und an andere.
wie kann sich etwas verändern, wenn ich mich abfinde. wenn wieder alle damit durchkommen? mit linken geschäften, faulheit und ungerechtigkeit? wenn ich aufhöre mich aufzuregen?
dann komme ich mir vor wie dauernd in watte gepackt. dumpf und weich und kantenlos.

angeschlagen an allen ecken und kanten, die ich habe. so komme ich mir vor.
wer ein pflaster hat, möge es schicken. ich hätte gern ein paar ganz laute heuler...

gut`nacht.


0 Comments:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

<< Home