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oder: das ist kein lustiger blogg. nein.

6/29/2004

etwas, worüber ich mir immer wieder phasenweise und dann auch intensiv gedanken mache:
"innere ausgeglichenheit"

ich bewundere manchmal (ach was heißt manchmal) die leute, die so eine unglaubliche ruhe an den tag legen können. egal was passiert: das weiße shirt bleibt weiß, die frisierten haare frisiert und das lächeln lächelnd. erstaunlich. und vor allem für mich - völlig unbegreiflich.

ich wünschte manchmal bei gott, so eine ruhe zu haben. und mich einfach ganz gelassen den herausforderungen des tages zu stellen. rechnungen (pünktlich) zu bezahlen, meine haare regelmäßig zu föhnen, meine blusen zu bügeln und meinen kühlschrank in regelmäßigen abständen sauber zu machen. auf partys nicht bis zum ohmeingottmiristschlecht zu trinken, sondern nur ein glas wein. nebenbei noch meine freunde angenehm und unangestrengt zu unterhalten, meine familie regelmäßig zu besuchen/ anzurufen und niemals auch nur eine verzweifelte minute zu haben und schon gar nicht irgendwelche unangenehmen fragen zu stellen wie : "jetzt erzähl mir keinen scheiss, wie geht`s dir wirklich?"

...

ich bin ja manchmal schon mit dem klingeln des weckers überfordert. geschweige denn irgendjemanden anzurufen, weil ich müsste. ich sehe mich manchmal einfach nicht in der lage, auch nur höflich zu sein und so zu tun, als wollte ich mich mit jemanden unterhalten. und manchmal ist mir eben nach heulen und zähneknirschen und dann will ich mal sagen "keiner liebt mich, ich spring jetzt aus dem fenster" und ich will das manchmal für ein bis zwei minuten auch glauben. und manchmal will ich so tun, als ob sich dinge von allein erledigen (zum beispiel die roten zahlen auf einem kontoauszug oder meine bügelwäsche), ausser bösen briefen meiner bank und einem zusammengebrochenen kleiderständer hat das allerdings noch nie zu was geführt. hat bisher nur extrem verheulte abende mit wein und taschentüchern und einem kater am nächsten morgen gebracht.

warum lerne ich nicht daraus?
bin ich unfähig dazu mich zu beherrschen? bin ich nicht in derlage, dinge zu akzeptieren? bin ich leichtsinnig? verrückt? warum macht es mir manchmal weiß gott mehr spass mit den letzten euronen meiner kreditkarte an die ostsee zu fahren nebst 3 dosen nescafe express und einer stange nil, als meine telefonrechnung zu bezahlen?

und manchmal dagegen... wünsche ich mir nichts mehr, als eben diese gebügelte, geföhnte, nicht fingerkauende, ausgeglichene person zu sein, dass ich heulen könnte, weil ich es nicht schaffe.

ich wäre gern ein mensch, der lernt, dinge zu akzeptieren, wie sie sind.
würde mir vermutlich viel stress und herzschmerz ersparen. und ich wäre ein kleiner buddha (die vorstellung gefällt mir wirklich). aber was ist dann?

ich frage mich immer noch, ob ich so wie ich bin daran irgendwann sterbe ... oder die andere dann schon längst tot wäre.



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